Die Faszinierende Karibik

Flucht in die Karibik

„Das Faszinierende an der Karibik ist, dass die Realität jede auch noch so große Phantasie bei weitem übertrifft.“ Dieser Satz stammt von dem kubanisch-französischen Schriftsteller Alejo Carpentier Valmont (* 26. Dezember 1904 in Lausanne, Schweiz; † 24. April 1980 in Paris, Frankreich), Und er hat sehr viel Wahres. Denn auf einer Fläche von 2.754.000 km² liegen im Karibischen Meer, auf fast 4.000 km zwischen Florida und Venezuela, tausende kleine Inseln und Inselgruppen. Unterteilt werden diese in die Großen Antillen im Westen und die Kleinen Antillen im Osten. Zählt man nur die größeren Hauptinseln so kommt man auf etwa 70 - jede von ihnen mit ganz besonderen, individuellen Reizen, üppiger Vegetation, weißen Sandstränden und – natürlich - türkisfarbenem Wasser. Rund 40 Millionen Menschen leben in diesem Paradies, die Hauptsprachen sind Spanisch und Englisch.

Dieses exotische Fernreiseziel bietet perfekte Voraussetzungen für einen Traumurlaub. Sonnenanbeter finden an feinen weißen Sandstränden und dem türkisblauen kristallklaren Meer pure Erholung - Bacardi-Feeling, schattenspendende Palmen, der salzige Duft des Meeres, dazu fangfrischer Fisch und diese sprichwörtliche Gemütlichkeit der Einwohner sind der Gegenpol zu Alltagshektik und Bürostress.

Es ist sicher kein Zufall, dass in diesen Breitengraden der Reggae erfunden wurde. Und wie heißt es doch so schön: Kennen Sie den optimalen Abstand zum Monitor? Karibik! Die Geschichte der Karibik geht bis in die Zeit vor 3.500 v. Chr. zurück. Zu dieser Zeit fand die erste Besiedlung der Karibik durch die Indios aus Venezuela statt. Ihnen folgten die friedlichen Arawak-Indianer, die die Inseln bis zum 8. Jahrhundert bewohnten. Anschließend kamen die Cariben auf die Insel, die auch für den heutigen Namen der Karibik verantwortlich sind. Zwischen 1492 und 1542 entdeckte Christopher Kolumbus dann einige der Karibikinseln, was zur Besiedlung der Spanier durch Unterdrückung und Zurückdrängung der Ureinwohner führte.

Das änderte sich 1542 mit einem Gesetz, das die Versklavung der Ureinwohner verbot. Dies hatte zur Folge, dass nun Sklaven aus Afrika eingeschifft wurden. Ende des 16. Jahrhunderts war die Herrschaft der Spanier beendet und die Herrschaft der Engländer begann. Kurze Zeit später eroberten auch Niederländer und Franzosen einige der Kolonien.

Mit der französischen Revolution wurde 1848 die Sklaverei endgültig verboten und es kam zu ersten Unabhängigkeitsbewegungen der Kolonien. Mit der Zeit wurden immer mehr der Inseln unabhängig oder zumindest autonome Gebiete der früheren Kolonialreiche. Auch heute noch ist die Geschichte der Karibik allgegenwärtig, was man unter anderem an dem bunten Mix der Einwohner erkennen kann.

Wer die Wahl hat …

Welche Insel ist aber nun genau die richtige für einen Yachtcharter-Törn? Kuba – die mit Abstand größte der karibischen Inseln? Barbados, das tropische Paradies? Martinique, die Insel der Blumen? Oder doch lieber eine der wunderbaren Bahamas-Islands, die für mondänen Luxus und ausgelassene Beachparties stehen?

Eines ist ganz sicher: Das perfekte Island gibt es gar nicht, vielmehr sind die Facetten dieser Paradiese mindestens so unterschiedlich wie die Rumsorten aus den historischen Destillerien der Inselstaaten. Kalendermotive, Wasserfälle, einzigartiges Farbenspiel von Sonne, Strand, Palmen und blauem Himmel, unvergessliche Sonnenuntergänge und menschenleere Strände lassen die Herzen der Gäste in ungeahnte Höhen schlagen.

Überzeugen Sie sich am besten selbst vom legendären Karibik-Gefühl – am besten an Bord einer wunderbaren Segelyacht oder eines komfortablen Katamarans. Jede Region bietet eine große Auswahl an Yachtcharter Flotten.

Inselhopping für Genießer

Jamaika – ein Urlaub für Naturbegeisterte

Wer an Jamaika denkt, summt wahrscheinlich sofort eine Melodie von Bob Marley. Ja, Jamaika ist getanztes Glück, der Klang der Steeldrums begrüßt Segler in vielen Buchten. Die Gewässer rund um Jamaika haben wunderschöne, bunte Korallenriffe zu bieten, die von einer großen Artenvielfalt bewohnt sind - vor allem an der Nordküste. Neben der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt auf Jamaika, gibt es auch zahlreiche Wasserfälle, wie zum Beispiel die Dunn’s River Falls.

Der Hotspot ist Montego Bay; hier wird es eher schwierig, ein verträumtes, einsames Plätzchen zu finden, doch östlich von Port Antonio geht es schon viel entspannter zu. In der Hauptstadt Kingston befindet sich das Bob-Marley-Museum- natürlich ein „Must-Do“, ebenso wie die Traumstrände Frenchman’s Cove oder Winnifred Beach.

Inselhüpfen in den 'Windward Islands'

Lust auf Bilderbuch-Karibik mit einer Charteryacht? Dann auf nach Grenada. Die Gewürzinsel kann aus Frankfurt direkt angeflogen werden und ist der perfekte Startpunkt für einen „Pirates of the Carribean“-Törn. Entlang der Westküste Grenadas Richtung Union Island, vorbei an dicht bewaldeten Hängen und kleinen Orten mit bunten Holzhäusern. Die Tobago Cays, eine kleine Gruppe von fünf Inselchen, mit dem Horseshoe Reef bietet Fotomotive für den nächsten Kalender, kleine Inseln, wie an der Perlenkette aufgereiht, sorgen für leuchtende Augen.

Hier und da locken rustikale Strandbars, oftmals stehen nur Getränke und eine Box bereit, in die man nach ein paar Drinks seinen Obolus wirft. Atemberaubende Ankerplätze, Schnorchelparadiese und menschenleere Strände sind der Inbegriff von einem gechillten Erholungsurlaub. Die RegionBequia ist quirlig und bunt, auf der Promi-Insel Mustique ist ein kleiner Bummel eigentlich Pflicht, in Saint Vincent sind die Pitons, zwei erkaltete Vulkankerne, wirklich beeindruckend.

British Virgin Islands (BVI)

Die rund 60 Inseln der BVI sind gerade für Karibik-Neulinge perfekt. Sie werden immer wieder als „Einsteigerrevier“ gepriesen, vereinen sie doch die Vielfalt der ganzen Karibik auf kleinem Raum entlang des geschützten Sir Francis Drake Channels. Neben der vulkanischen Hauptinsel Tortola mit dem Sopers Hole und der „Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson, locken auch die bizarren Granitfelsen von Virgin Gorda und dem großartigen North Sound. Den "Painkiller", das Nationalgetränk der BVI`s, sollte man am besten im Bitter End Yacht Club genießen, denn hier wurde dieser Killermix auch erfunden.

Etwas abseits liegt die flache Koralleninsel Anegada, dort reicht der Korallensockel so weit ins Meer hinein, dass man ohne die Insel selbst zu sehen, quasi „mitten im Meer" ankern kann. Die Anreise auf die BVI’s erfolgt meist über den Princess Juliana Airport auf der niederländisch/französischen Insel Sint Maarten/Saint-Martin, einem zollfreien Einkaufsparadies, was übrigens nicht nur Seglerinnen immer wieder nachhaltig begeistert.

Auf nach Antigua

Wie bereits erwähnt: Jede Karibikinsel hat ihren Reiz. Beginnen wir hier bei A wie Antigua. Diese Insel war der Hauptstützpunkt der Royal Navy in der Karibik und ist mit dem einzigartigen Naturhafen von "English Harbour" und der Welterbestätte Nelsons Dockyard, der vielfältigen Natur und den 365 Stränden eine der Perlen der Karibik. Segler kennen dieses Island natürlich von der legendären und jährlich stattfindenden Antigua Classic Yacht Regatta, einem der schönsten Segelevents dieser Welt.

Einsame Strände auf Barbuda, das mondäne St. Barth mit den „Billionaire’s Yachten“, die Zuckerrohrfelder auf St. Kitts, oder der aktive Vulkan auf Montserrat und das Marinereservat Réserve Cousteau vor Guadeloupe sind Attraktionen, die sich auf einem Törn verbinden lassen. Der Weg ist das Ziel und das Ziel immer ein Paradies. Seglerherz, was willst Du mehr!

Castro lässt grüßen

Kuba strotzt nur so vor Vielfältigkeit. Um all die schönen Ecken mitzunehmen eignet es sich daher gut um eine Rundreise zu machen. Aber auch zu See bieten die Gewässer der größten karibischen Inseln unvergessliche Momente. Cienfuegos bietet sich als Ausgangshafen an, aber auch Havanna ist natürlich eine Reise wert. Trinidad mit seinen Pferdekutschen und dem glänzenden Kopfsteinpflaster ist ein „Must-See“, dazu kommen noch unzählige Naturparadiese, Parks und natürlich Inseln in allen nur denkbaren Größen und Farben. Zigarren, Rum, traumhafte Strände und eine einzigartige Natur, Oldtimer und wunderbare Menschen, die oft nur wenig materielle Dinge besitzen, aber vieles davon sofort mit Gästen teilen möchten.

Barbados – das tropische Paradies

Nicht nur Rum-Liebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Ja, an einem Mount Gay, dem ältesten Rum der Welt, sollte man schon mal nippen. Ist ja eine schöne Geschichte. Eine der riesigen Zuckerrohrplantagen sollte man auch besuchen und sich über die Herstellung dieses Gaumenschmeichlers fachkundig informieren.

Aber trotzdem zieht es alle Bootsfreunde natürlich auch hier aufs türkisfarbene Wasser. Von Bucht zu Bucht, mehrfach am Tag gibt’s neue Höhepunkte. Und ehrlich gesagt: Wandern und Radfahren macht am meisten Spaß, wenn man den Sonnenuntergang wieder an Deck genießen kann. Zahlreiche Riffe, Schiffswracks sowie Korallenbänke bieten einmalige Kulissen für Schnorchler und Taucher. Delfine, Barracudas oder fliegende Fische sorgen für den ganz besonderen Charme dieser Insel.

Martinique – die Insel der Blumen

Die Hauptstadt und gleichzeitig der beliebteste Urlaubsort Fort-de-France ist umgeben von steilen Klippen und Hängen. Von überall ragen tropische Palmen in den Himmel und passend zu Martiniques Beinamen ‚Insel der Blumen‘ liegt der süße Duft überall in der Luft. Der 1.400 Meter hohe Vulkan Montagne Pelée macht die Insel so bergig und einzigartig. Genau wie die rauen Gebirgsketten, die zahlreichen Wasserfälle und nicht zu vergessen die wunderschönen Martinique-Strände. Da die Insel Mitglied der EU ist, kann man ganz unkompliziert mit dem Personalausweis einreisen.

Bahamas – die Luxusinsel

Es ist wohl unumgänglich bei den Bahamas nicht an atemberaubende Strände, schwimmende Schweine und türkisfarbenes Wasser zu denken. Doch dieser traumhafte Teil der karibischen Inseln hat noch einiges mehr zu bieten.

Das hat seinen guten Grund: Nur etwa 36 der 700 Inseln der Bahamas sind bewohnt. So gibt es allerhand zu entdecken. Neben und der faszinierenden Tierwelt zu Wasser, zu Land und in der Luft, gibt es hier auch die schönsten Strandbars, gesunkene spanische Galeonen, das weltberühmte Andros Barrier Reef in der Thunderball Grotto und die schwarzen Korallengärten von Bimini. Schwein gehabt heißt es dann am Big Major Cay auf Exumas, wo die schwimmenden Schweine beliebte Fotomotive sind. Die neugierigen Vierbeiner lieben es, im Wasser zu plantschen und von Seglern angefüttert zu werden.

Ein Erlebnis, das man sicherlich nicht mehr so schnell vergisst. Die Flotten auf den Bahamas bieten meist als Yachtcharter moderne Katamarane mit verschiedener Kabinenanzahl.

ABC-Inseln – die Inseln unter dem Winde

Zu den Klassikern der karibischen Inseln gehören auf jeden Fall auch Aruba, Bonaire und Curaçao, die sogenannten ABC-Inseln. Das schönste Stück Niederlande – an der Nordküste von Südamerika. Besonders für Wassersport-Liebhaber lohnt sich eine Reise hierher, da sie zu den „Inseln unter dem Winde“ gehören, also außerhalb des Hurricane-Gürtels liegen. Der legendäre Flamingo-Strand auf Aruba ist zudem ein Traum in Pink. Endlose feinsandige Strände, unberührte Natur und eine einzigartige Unterwasserwelt sind wunderbare Zugaben im „ABC der Segler“ Ach, nach so viel rhetorischem Inselhopping sollte man den Feierabend genießen und sich vielleicht auch mal einen guten Rum ins Glas schenken. Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude und gerade in aktuellen Zeiten sollte man sich das Träumen auf keinen Fall nehmen lassen. Und wie heißt es doch so schön: Es wäre alles so viel einfacher, wenn Deutschland in der Karibik läge.