Auch in diesem Jahr möchte ich der Tradition folgen meine wasserbasierenden Erlebnisse/Urlaube in dieser Form zu dokumentieren, um damit mir schon beim Schreiben und auch für später mal einen Gefallen zu tun und in meine Phantasiewelt abtauchen zu können.
Bevor ich anfange möchte ich mich bei allen bedanken, die einen Teil dieser schönen Stunden gemeinsam mit mir verbracht haben und würde mich freuen ein Feedback von euch zu erhalten oder ein weiteres Mal gemeinsam mit Euch einfach mal loszufahren...
Wie der Name schon erahnen lässt werde ich mich in diesem - nennen wir es „Bilderbuch“ - darauf beschränken die Charterevents darzustellen und meine gelegentlichen Ausflüge im heimatlichen Binnenrevier außen vorlassen.
Das liegt einzig daran, dass ich dabei keine/zu wenig Bilder gemacht habe und, da das Revier ja doch begrenzt ist nicht so viel neue Impressionen einzufangen waren. Nichtsdestotrotz erinnere ich mich sehr gerne an die gemeinsamen „Segel“ und „Flautenausfahrten“ mit René P., Christian G., Dörte ? und auch Karsten S. die wir gemeinsam mit den Kindern im Heimatrevier (Templiner See) und dem Schwielowsee unternahmen und dabei viel Spaß hatten. Unvergesslich wird mir auch der Ausflug über den Teltowkanal zum Müggelsee mit Maira bleiben, wobei wir einige sehr schöne der wenigen Sommertage Tage Berlins in 2017 an Bord von Munki verbrachten.
Schiff: „Brunello“ Janneau Sun Odyssey 439 (13,40 m LÜA, Bj 2015) 55 PS
Crew: Marko S.; Malin R.; Peter S.; André S.; Malte S.; Dirk J.; Corwin J.
Route: Trogier – Vis – Havr – Bol – Milna – Maslinica - Trogier ---164 nm
Nach einer gemeinsamen Anreise, zumindest der Berliner Truppe, ließen wir unseren Alterspräsidenten am Flughafen zurück, man könnte auch sagen das Crewmitglied mit der größten Lebenserfahrung ;o), um den später angekündigten Corwin (der mittlerweile zum 2. Mal dabei ist) abzufangen. Der Rest der Crew nutzte die Zeit um mit dem vorher bestellten Transporter den nächsten Lidl zu überfallen und schon mal Proviant zu holen. Dieser Service durch den Abholer ist wohl nur in der Vorsaison möglich wenn noch nicht so viele Chartergäste am Abreise/Übergabesamstag ankommen. In der Hauptsaison ist er voll ausgebucht und hat an einem Tag zig Fahrten. Zum Dank erhält er ein großzügiges Trinkgeld und wir haben beim Proviant gespart und konnten dann mit nahezu kompletter Crew zur Bootsübernahme fahren.
verlangte mir einiges an Respekt ab, war es doch eine Prämiere für mich in dieser Größenordnung zu chartern. In der letzten Nachsaison hatte ich schon mit der Twister (Bavaria 37) ein verhältnismäßig großen „Eimer“ erstmalig unter meinen Fittichen. Aber so ist das wohl so am Anfang sind alle Dinge „neu“ und nur wer etwas ausprobiert kann daran wachsen. Außerdem hatten wir diesmal mit 7 Mann eine große Crew und auch schon einige erfahrene Segler mit an Bord. Dirk reiste die weite Strecke mit dem Auto an und stieß am Abend wohlbehalten zu uns. Am Abend ließ der Wind der letzten Tage noch etwas nach, aber die aufgebaute Welle schwappte noch ab und zu über den Betonschwimmsteg und ich freute mich, dass für die kommende Woche angenehmes Wetter mit moderatem Wind vorausgesagt war.
Am ersten Morgen an Bord hatten wir ein reichhaltiges gemeinsames Frühstück wonach ich eine kleine Sicherheitseinweisung unternahm und dann ging es los... Wie immer beim ersten Ab- und Anleger auf neuem Schiff mit ordentlich Adrenalin im Blut kamen wir doch gut raus und konnten nach einer Stunde bei wenig Wind dann das Groß und die Genua setzen, um als Tagesziel die Insel Vis zu erreichen.
Dirk kümmerte sich um die trotz des jungen Alters (2015), sagen wir mal „riechende“ Nasszelle und spülte den Fäkalientank 3 – 4 x ordentlich durch was entsprechend Abhilfe schaffte. Wieder was gelernt, genauso wie ich auf dem Törn auch entgegen der Empfehlung des Vercharterers immer wieder die Seeventile geschlossen habe. Das Dirk mit offen Augen durch die Welt bzw. über das Boot gegangen ist war mir spätestens dann klar, als er mir die beiden losen Verschraubungen zeigte.
Die Ankerhalterung war nicht weiter wild, aber die 1 cm (also in etwa 6 – 7 Gewindegänge) herausstehende Sicherungsschraube die die Furlex-Rollfock mit dem Vorderstag verband trieb mir doch kurz die Nackenhaare hoch. Mit dem Bordwerkzeug hatten wir das schnell gefixt. Ist wahrscheinlich vergessen worden. Es kommen ja schließlich alle Boote gerade erst wieder zu Wasser.
Der Anleger auf Vis verlief wie geplant. Der nach uns eintreffenden Nachbarcrew gelang das nicht so und die rammelte mit einer Oceanis 45 erst mal rückwärts in die Kaimauer. Es knarzte und krachte, aber es bleiben wohl doch nur Kratzer zurück. Der Abend klang gemütlich bei einer Tasse Hopfenblütentee in einem nahen Restaurant aus und wir versanken in eine ruhige Nacht.
Am Nächsten Morgen legten wir rechtzeitig gegen 9:45 mit dem Tagesziel Havr ab. Bei der Routenfindung nutzte ich im Vorfeld den Smaltalk mit dem Skipper einer Oceanis 48 mit dem ich schon in Trogir angebändelt hatte. Er hatte unsere Brunello offensichtlich im letzten Jahr und wusste zu berichten, dass hier das Groß in der letzten Saison schon schwer rauszuholen war. Die Infos über das Revier waren sehr hilfreich und wir haben uns in 3 von 6 Häfen wieder getroffen. In dieser „Luxusversion“ der Janneau hatten wir nur eine Fallwinsch backbords des Niedergangs und an steuerbord eine montierte Umlenkrolle??? 3 Winschen auf nem 44-füßer? Janööööö...;o)
Galt nicht nur für unseren Hobbyfischer, welche keine Gelegenheit ausließen Ihr extra für diese Gefilde präpariertes Angelequipment zu testen und zogen mehrfach die Pilkerschnur mit Senkblei hinterher. Zum Glück haben Sie die Natur geschont...ich weiß nicht, was wir getan hätten, wenn wir wirklich ein mittelschweren Schuppenträger heraufgeholt hätten? Diese Sauerei ist uns dank der Nachsicht unserer nachhaltigen und tierschonenden Hochseefischer erspart geblieben ;o). Zum Dank gab es einen Red Snapper für Andi und ein Tunfischsteak für Malte beim abendlichen Besuch des im Hafenrestaurant. Die heutige Station war der bekannte Urlaubsbadestrand in Bol auf Insel Brac.
Auf der Tour dorthin frischte es erstmalig ein wenig auf und hatten endlich mal etwas mehr Wind zum Segeln. Einige Manöver konnten wir heute also machen und fuhren wir mit Andre/Malte als Steuermann sogar 2 Halsen. André war kaum zu bremsen und ich denke er hat gerade auf diesem Abschnitt – wenn man so sagen kann - ein wenig Salzwasser geleckt. Da ich mir nicht sicher wegen der minimalen Tiefe im Hafen war legten wir zunächst am Tankanleger an und befragten den Hafenmeister, ob wir mit 2,20 Tiefgang in einem mit 2,0 m ausgewiesenen Hafen rein/rauskommen. Der zeigte uns einen guten Platz mit Mooring und wir machten fest. Die über Nacht eintreffende „kleine Bora“ bis 35 kn Wind konnte uns hier nichts anhaben, trotzdem haben wir gegen den Schwell noch eine extra Spring (Über die Genuawinsch) am Kai festgemacht. Wir waren die einzigen im Hafen. Nun holten André und Malte das Dinghi raus und wir fuhren standesgemäß mit dem (Bei-)Boot zur Strandzunge von Bol.
Ein Katamaran ankerte dort bis zum Sonnenuntergang und machte sich später wieder los. Postkartenidylle in der Vorsaison. Am Abend bis in die Nacht hielt Peter dann auch noch Liegeplatz-Wache bei in den Wanten pfeifendem Wind. Nachdem wir Ihn dazu überreden konnten dabei wenigstens eine Rettungsweste zu tragen konnten wir dann alle gut schlafen.
Der dritte Tag war der Tag der Frankfurter Dirk und Corwin. Hier traute ich mich erstmalig den An- und Ableger aus der Hand zu geben. Weil ich wusste, dass Dirk mehr Seemeilen/Erfahrung im Gepäck hat als ich, fiel es mir die leicht das Ruder beim An-/Ableger abzugeben. Dann war Corwin am Ruder. Bei gutem Wind - leider von vorn. Das bedeutete aufkreuzen.
Am Nachmittag zeigte Dirk uns noch mehrfach das Beidrehen/Beiliegen damit ein Crewmitglied bei etwas mehr Ruhe im Schiff einer wichtigen Tätigkeit in der Nasszelle nachkommen konnte ohne sich dabei selbst nass zu machen ;o). Gegen Mittag zauberte Malin dann ein paar lecker Eierkuchen (Wo sie das nur herhat?) und so hatten wir einen perfekten Segeltag bei Wind bis zu 23 kn und SOG 7 – 8 wobei wir mehrfach Genua und Groß ein-/ausreffen mussten. Am Nachmittag brachte uns unser letzter Schlag dann in die „Edelmarina“ Milna hinter den „Dickdarm-Inseln“. Dieser Begriff kam mir spontan in den Sinn bei der Ansicht, wenn man Milna aus Süden anfährt und erstmalig die vorgelagerten Inseln auf dem Plotter bzw. mit dem Auge erkennen kann.
Diese ACI Marina ist wohl vornehmlich für große Schiffe und selbst in der Vorsaison – wie eigentlich die meisten Marinas in Kroatien – verhältnismäßig teuer. Dafür hatten Andi und ich beim Duschen nur kalt Wasser. Dazu muss ich sagen, dass die sich dafür entschuldigten, die Reparatur sehr schnell erfolgte und die sanitären Anlagen sich durchweg in einem sehr sauberen Zustand befanden.
Da wir uns mittlerweile bereits auf dem Rückweg befanden wurden die Tages-Etmale wieder kleiner bei nachlassendem Wind. Aufgrund des drehenden Windes und Abschätzen der Möglichkeiten für den Folgetag hatte ich meinen ursprünglichen Plan geändert und bin auf Maslinica umgeschwenkt. Das bedeutete nur noch ca. 17 nm für den morgigen letzten Tag, was sehr entspannt ist. Am Morgen erfasste mich immer eine innere Unruhe, wenn wir gegen 10:00 immer noch nicht abgelegt hatten. Na ja ist halt Urlaub und bei 7 Leuten muss man eben etwas mehr Zeit mitbringen. Heute bei wieder weniger Wind hatten sich André und Malte zum Ziel gesetzt einige schöne „Außenaufnahmen“ von unserer Brunello per Dinghi zu machen. An diesem überraschend sonnigen Tag mussten wir doch öfter den „Wind aus dem Tank“ bemühen und deshalb oft das klemmende Groß raus und wieder reinnehmen.
Für die letzte Etappe war uns Petrus hold, schickte viel Sonne und leider wenig Wind. Doch was wäre ein Segelurlaub ohne das spaßige „Skipperschleppen“. So belegte ich beide Achterklampen mit einem 20 m Festmacher und warf ihn achteraus. Dann schnell noch die Badeplattform runter und ab ins noch frische Wasser. Was für eine Freude! Wer das noch nicht gemacht hat verpasst etwas im Leben. Die ganze männliche Crew tat es mir dann nach und alle hatten so ihren Spaß bei wärmender Sonne und kühlendem Nass.
Die Zeit verging wie im Flug, gegen Mittag gab es lecker Sandwich und wir fanden uns gegen 17:00 zum Tanken in Trogir ein wo wir ca. 40 l Diesel bunkerten. Für eine Woche und solch einen großen Eimer eigentlich ganz passabel.
Der Checkout verlief problemlos und wir trafen den nach einer Sonnenwoche „rot-braun-gebrannten“ Skipper der großen Oceanis wieder, der zum Dank für die gute Törnempfehlung all unsere übrig gebliebenen Lebensmittel erhielt.
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