Sardinien: Segeln wie im Film

Yachtcharter Sardinien

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Segeln wie im Film

Auf Sardinien schimmert nicht nur der Bärenfelsen im Abendlicht der Smaragdküste

Was für ein Ausblick! Die 289 Fuß lange Segelyacht Maltese Falcon segelt Backbord mit 16 Knoten an uns vorbei, Steuerbords liegen die millionenschweren Motoryachten der oberen Zehntausend verstreut in den türkisfarbenen Buchten rund um das Jetset-Örtchen Porto Cervo. Das ist Sardinien, hier verkehren die oberen Zehntausend, vom Hollywoodstar bis zum russischen Oligarchen. Der Otto-Normal-Segler mit der Bavaria Cruiser 46 aus einer regionalen Yachtcharter-Flotte aus Olbia genießt dieses Ankerkino auf höchstem Niveau gerne mal ein paar Stündchen, um sich dann wieder den wichtigeren Dingen des Lebens zu widmen: Der traumhaften Natur Sardiniens!

Der Wind frischt auf, vom großformatigen Raymarine Display leuchtet es hell: Tageshöchstgeschwindigkeit 10,2 Knoten. Zeit für einen Manöverschluck? Mitnichten: Niemand möchte jetzt die Brücke verlassen, zu viel Spaß macht das Kat-Segeln auf diesem Niveau! Wir nehmen Kurs auf das traumhafte Inselarchipel La Maddalena an der Nordostküste Sardiniens. „Hier ist in der Hauptsaison im Juli und August die Hölle los. Da stehen die Yachten in dichten Trauben in den Buchten, das hat mit Einsamkeit und den Robinson-Crusoe-Fotos der Reisekataloge dann nichts mehr zu tun. Hier will eben jeder hin, hier will man natürlich auch gesehen werden und zeigt gerne seinen Reichtum“, lächelt der Captain. Er selbst segelt in der „High Season“ gerne Richtung Süden, wo man auch im Hochsommer kleine und größere Traumstrände ganz für sich alleine hat. Oder auch mal durch die „Straße von Bonifacio“ mit der legendären Hafeneinfahrt an der Südspitze der französischen Insel Korsika.

Traumhafte Hafeneinfahrt in Bonifacio

Segeln in Sardinien: Ostküste? Westküste? Süden oder Norden? Korsika bietet Seglern Optionen in Hülle und Fülle. Im Grunde ist es hier ganz egal, von wo der Wind kommt. Hauptsache er bläst überhaupt. Und man ist flexibel und hat kein festes Ziel. Dann ankert man immer in Buchten, die man so schnell nicht vergessen wird. Die kreisrunde Bucht von Rondinara ist sicher kein Geheimtipp, aber gerade in der Nebensaison in echtes Highlight. Ankern mit der Charteryacht bei Piantarella, die Inselchen Lavezzi und Cavallo, der Hafen von Tizzano. Und dann natürlich Bonifacio. Ein echtes „Must see & sail“, ein Kapitel auf der Bucketlist jedes Seglers.

Hoch über dem Meer thront auf einem weiß leuchtenden Kreidefelsen die verwinkelte Oberstadt, umgeben von einer imposanten Festungsanlage. Enge Gassen mit unzähligen Cafés, Restaurants, Boutiquen und Souvenirläden durchziehen den imposanten Ort. Die Einfahrt zum Hafen liegt an einer bekannten Meerenge. Doch Vorsicht: Wenn sich starke Winde aus West oder Ost durch die engste Stelle der Straße von Bonifacio pressen, sind neun und zehn Beaufort keine Seltenheit. Bei mäßigem Wind ist die Einfahrt in den Hafen von Bonifacio unter vollen Segeln in die etwa eine Seemeile lange und fjordartige Zufahrt zur Stadt ein echter Höhepunkt. Und bei Sturm boten die Felswände schon Kriegern, Seefahrer und Piraten in längst vergangenen Jahrhunderten Schutz.

Lokaler Wein als Manöverschluck

Korsika ist sicher einen eigenen Urlaub wert. Doch diesmal bleiben wir bei unserem Törn lieber in „bella Italia“. Nahezu lautlos nehmen wir Kurs von La Maddalena, einer paradiesischen Inselwelt, welche aus gutem Grund den Ruf als „Karibik des Mittelmeeres“ genießt, in Richtung Porto Rotondo. Die digitale Anzeige „pendelt“ um die acht Knoten, der berühmte Bärenfelsen von Palau und die illustren Leuchttürme auf den Felsvorsprüngen dienen als Fotomotive. Vor den schneeweißen Sandstränden schimmert das Wasser tatsächlich in allen nur denkbaren Blautönen, über die Entstehung des Namens Costa Smeralda, also der Smaragdküste, braucht man hier nicht lange zu sinnieren.

Wir liegen inzwischen vor Anker mit Blick auf die Cala di Volpe, einem von unzähligen Traumstränden in dieser Region, welche noch wenige Tage zuvor von Sonnenanbetern regelrecht gestürmt wurden und jetzt nahezu verlassen zu einem Zwischenstopp per Dinghi einladen. Ein bisschen Schnorcheln, ein kleiner Spaziergang und ein kurzer Drink an der Strandbar runden einen perfekten Tag an. Als Feierabendschluck gönnen wir uns das klassische „Dreigestirn Sardiniens“, bestehend aus Vermentino, Cannonau und Carignano, Weinen, die in verschiedenen Ecken der Insel angebaut werden. Jeder von ihnen ein unbeschreiblicher Genuss. Eben „dolce farniente“ auf Championsleagueniveau. Wie so vieles auf Sardinien!

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